Bundesamt für Naturschutz BfN

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Projekte

Übersicht zu laufenden und abgeschlossenen F+E-Vorhaben des Bundesamtes für Naturschutz zum Themenbereich Neobiota mit finanzieller Förderung durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.

Laufende Vorhaben:

Überprüfung von Listungsvorschlägen der EU-Kommission zur Unionsliste und Erstellung von Invasivitätsbewertungen für Gefäßpflanzen

FKZ: 3520 86 0100
Laufzeit: 2020-2023

Ziel: Die Etablierung und Ausbreitung invasiver Arten wird als ein bedeutender Gefährdungsfaktor für die Biodiversität betrachtet. Durch die Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 werden die Mitgliedstaaten zum aktiven Handeln bei den auf der Unionsliste geführten invasiven Arten verpflichtet. Durch die Mitwirkung der Mitgliedstaaten bei der durch die EU Kommission geplanten regelmäßigen Neu-Listung gebietsfremder Arten auf der Unionsliste besteht für Deutschland die Möglichkeit, zielgerichtet Einfluss auf die Zusammensetzung der Unionsliste zu nehmen. Im Rahmen des Vorhabens sind entsprechende Listungsvorschläge fachlich zu überprüfen. Zusätzlich ermöglicht es das BNatSchG, über die Unionsliste hinaus auch eine nationale Liste vorzusehen, soweit es zur Abwehr einer Gefährdung der biologischen Vielfalt und der damit verbundenen Ökosystemdienstleistungen erforderlich ist. Hierfür werden im Vorhaben für die Gruppe der gebietsfremden Gefäßpflanzen Invasivitätsbewertungen durchgeführt und mögliche Managemtoptionen erarbeitet.

Auftragnehmer:

Österreichisches Umweltbundesamt, Wien mit Partnern aus Deutschland 

Ergebnisse: in Vorbereitung

Abgeschlossene Vorhaben:

Erstellung eines Aktionsplans für die prioritären Pfade invasiver gebietsfremder Arten

FKZ: 3518 82 0600
Laufzeit: 2018-2020

Ziel: Deutschland muss gemäß Art. 13 EU-Verordnung Nr. 1143/2014 für die Arten der ersten Unionsliste einen Aktionsplan (oder ein Paket mit Aktionsplänen) für die prioritären Pfade der nicht vorsätzlichen Einbringung und Ausbreitung implementieren. Im Rahmen des geplanten Vorhabens sollen entsprechende Maßnahmen, die im Hinblick auf die prioritären Pfade anzuwenden sind und mit denen die nicht vorsätzliche Einschleppung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten in die bzw. innerhalb der Union verhindert werden sollen, recherchiert, weiter oder neu entwickelt und hinsichtlich Sinn und Umsetzbarkeit mit einer Vielzahl von Institutionen (Bund, Länder, Fachverbände etc.) diskutiert und abgestimmt werden. Der Aktionsplan ist als Arbeitsentwurf zu erstellen und muss Zeitpläne für die Maßnahmen und eine Beschreibung der zu treffenden Maßnahmen und gegebenenfalls der freiwilligen Maßnahmen und Verhaltenskodizes enthalten. Der Aktionsplan soll insbesondere Maßnahmen umfassen, die auf einer Kosten-Nutzen-Analyse beruhen und mit denen eine Sensibilisierung, eine Minimierung der Kontaminierung von Waren, Gütern, Fahrzeugen und Ausrüstungen sowie eine Gewährleistung anderer angemessener Kontrollen an den Unionsgrenzen als den amtlichen Kontrollen gemäß Art. 15 erreicht werden soll. Für den Aktionsplan ist eine Koordinierung auf der angemessenen regionalen Ebene gemäß Artikel 22 Absatz 1 zu entwickeln.

Auftragnehmer:

Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen

Ergebnisse: in Vorbereitung

Analyse und Priorisierung der Pfade nicht vorsätzlicher Einbringung und Ausbreitung invasiver Arten

FKZ: 3515 86 0500
Laufzeit: 2015-2017

Ziel: Auf Grundlage der sehr wahrscheinlich zum 01.01.2016 vorliegenden Liste der invasiven Arten von unionsweiter Bedeutung muss jeder Mitgliedsstaat gemäß Art. 13 Abs. 1 der Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 bis zum 30.06.2017 eine Analyse und Priorisierung der Pfade der nicht vorsätzlichen Einbringung von invasiven Arten von unionsweiter Bedeutung durchführen. Hierzu ist es notwendig, für alle in Deutschland wild lebenden gebietsfremden Arten sowie für alle invasiven Arten von unionsweiter Bedeutung eine umfassende Recherche nach Primärliteratur und vorhandenen Erkenntnissen zu den verantwortlichen Einbringungspfaden durchzuführen, um nachvollziehbare Aussagen sowie eine Priorisierung der Pfade zu ermöglichen. Zur Priorisierung der Pfade sind Kriterien zu entwickeln und anzuwenden. Eine Ressortabstimmung der deutschen Priorisierung der unabsichtlichen Einbringungspfade ist durchzuführen.

Auftragnehmer:

Österreichisches Umweltbundesamt, Wien mit Partnern aus Deutschland

Ergebnisse: 

BfN-Skripten 490: Analyse und Priorisierung der Pfade nicht vorsätzlicher Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten in Deutschland gemäß Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 / Analysis and prioritisation of pathways of unintentional introduction and spread of invasive alien species in Germany in accordance with Regulation (EU) No 1143/2014 [pdf 9 MB]

Erstellung eines Management-Handbuches zum Umgang mit gebietsfremden Arten in Deutschland

FKZ: 3513 86 0200
Laufzeit: 2013-2015

Ziel: Seit 2010 werden im Rahmen verschiedener Ufoplan-Vorhaben gebietsfremde Arten hinsichtlich ihrer Invasivität eingeschätzt bzw. bewertet. Für die Entscheidung, welche Maßnahmen auf Grund der Vorgaben aus § 40 BNatSchG bei den als invasiv bzw. potenziell invasiv bewerteten gebietsfremden Arten ergriffen werden können, ist es unabdingbar, jeweils eine fachlich fundierte Darstellung und Bewertung von möglichen Maßnahmen vorliegen zu haben.

In den letzten Jahren und Jahrzehnten wurden weltweit für eine Vielzahl von gebietsfremden Arten Maßnahmen ergriffen, die bisher aber nicht zusammengestellt und evaluiert wurden. Ziel des Vorhabens ist es daher, für die gebietsfremden Arten, für die nach BNatSchG Maßnahmen in Frage kommen würden, alle vorliegenden Erkenntnisse über durchgeführte Maßnahmen zusammenzutragen und hinsichtlich Erfolg und Nutzen zu bewerten und darauf aufbauend entsprechende artbezogene Managementempfehlungen für Deutschland auszusprechen. Ergebnis soll ein Management-Handbuch zum Umgang mit gebietsfremden Arten sein, das für Entscheidungsträger eine verlässliche Basis für die Entscheidungsfindung darstellt.

Auftragnehmer:

Technische Universität Dresden, Professur für Landeskultur und Naturschutz Tharandt

Ergebnisse:

Schmiedel, D., Wilhelm, E.-G., Nehring, S., Scheibner, C., Roth, M. & Winter, S. (2015): Management-Handbuch zum Umgang mit gebietsfremden Arten in Deutschland: Band 1: Pilze, Niedere Pflanzen und Gefäßpflanzen. – Naturschutz und Biologische Vielfalt 141(1): 709 S.

Scheibner, C., Roth, M., Nehring, S., Schmiedel, D., Wilhelm, E.-G. & Winter, S. (2015): Management-Handbuch zum Umgang mit gebietsfremden Arten in Deutschland: Band 2: Wirbellose Tiere und Wirbeltiere. – Naturschutz und Biologische Vielfalt 141(2): 626 S.

Schmiedel, D., Wilhelm, E.-G., Scheibner, C., Roth, M., Nehring, S. & Winter, S. (2016): Aktueller Status von Managementmaßnahmen gegen gebietsfremde Arten in Deutschland: Eine bundesweite Umfrage. Natur und Landschaft 91: 201-209.

Schmiedel, D., Wilhelm, E.-G., Roth, M., Scheibner, C., Nehring, S. & Winter, S. (2016): Evaluation system for management measures of invasive alien species. – Biodiversity and Conservation 25: 357-374.

Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertungen gebietsfremder Gefäßpflanzen und Wirbeltiere

FKZ: 3511 86 0300
Laufzeit: 2011-2012

Ziel: Das novellierte BNatSchG enthält in § 40 neue Bestimmungen für gebietsfremde und invasive Tier- und Pflanzenarten. Für die Entscheidung, ob Maßnahmen zu ergreifen sind, und wenn ja, welche, ist es unabdingbar, eine fachlich einwandfreie und transparente Einstufung der Invasivität bei den betreffenden Arten vorliegen zu haben. Aus naturschutzfachlicher Sicht sind die großen Gruppen gebietsfremder Gefäßpflanzen und Wirbeltiere von besonderem Interesse, da in der Wissenschaft und im Naturschutz bei vielen dieser Arten eine Gefahr für die heimische Biodiversität diskutiert wird.

Zur Klärung des Invasivitätsstatus (invasiv, potenziell invasiv, bisher nicht invasiv) sollen im Rahmen des Vorhabens mit Hilfe der BfN-Bewertungsmethodik für in Deutschland wild nachgewiesene gebietsfremde Gefäßpflanzen- und Wirbeltierarten eine entsprechende Einstufung vorgenommen werden.

Auftragnehmer:

Technische Universität Berlin, Institut für Ökologie, Fachgebiet Ökosystemkunde/Pflanzenökologie mit Partnern aus Deutschland und Österreich

Ergebnisse:

BfN-Skripten 352:Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertung gebietsfremder Gefäßpflanzen [pdf 2,2 MB]

BfN-Skripten 409:Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertung gebietsfremder Wirbeltiere [pdf 3,3 MB]

Warnliste in Deutschland noch nicht vorkommender invasiver Tiere und Pflanzen

FKZ: 3510 86 0500
Laufzeit: 2010-2011

Ziel: Das novellierte BNatSchG enthält in § 40 neue Bestimmungen für gebietsfremde und invasive Tier- und Pflanzenarten. § 40 Abs. 3 legt fest, dass zuständige Stellen unverzüglich geeignete Maßnahmen ergreifen müssen, um neu auftretende Tiere und Pflanzen invasiver Arten zu beseitigen oder deren Ausbreitung zu verhindern. Um schnell handeln zu können, ist es daher von großer Wichtigkeit, die Invasivität neu auftretender Arten vorab zu kennen.

Während Listen der in Deutschland bereits wild lebenden invasiven Arten in anderen F+E-Vorhaben des Bundesamtes für Naturschutz sukzessive erstellt werden, sollen im Rahmen des vorliegenden Vorhabens relevante, bisher fehlende Pflanzen- und Tierarten identifiziert und unter Anwendung der BfN-Bewertungsmethodik bewertet werden.

Auftragnehmer:

Österreichisches Umweltbundesamt, Wien mit Partnern aus Deutschland

Ergebnisse:

BfN-Skripten 331:
Erstellung einer Warnliste in Deutschland noch nicht vorkommender invasiver Pflanzen und Tiere [1,3 MB]

Neobiota und Klimawandel: Ausarbeitung eines Prognose- und Frühwarnsystems

FKZ : 806 82 330

Laufzeit : 2006-2009

Ziel: In den letzten Jahrzehnten wird eine tief greifende Veränderung des Weltklimas beobachtet, die auch bereits auf organismischer Ebene in Mitteleuropa nachweisbar ist. Es wird erwartet, dass von diesem Prozess besonders "mobile" bzw. ausbreitungsfähige Neobiota profitieren werden. Allerdings sind Ursachen, Wirkungsgefüge und Auswirkungen des Klimawandels auf Neobiota bisher weitgehend ungeklärt. Diese neue Dynamik und die möglichen tief greifenden Veränderungen können zu einer Gefährdung der heimischen biologischen Vielfalt führen, die bisher unzureichend in der Naturschutzdiskussion berücksichtigt wurde.

Im Rahmen des Vorhabens soll daher in einem ersten Schritt eine Methode entwickelt werden, um die Invasivität gebietsfremder Arten naturschutzfachlich bewerten zu können. Anschließend soll eine naturschutzfachliche Invasivitätsbewertung ausgewählter gebietsfremder Arten durchgeführt werden.
Für die untersuchten gebietsfremden Arten soll zusätzlich ein Prognosesystem zum zukünftigen Ausbreitungsverlauf entwickelt werden. Es sollen weiterhin gezielte Empfehlungen für den zukünftigen Umgang mit diesen Arten abgeleitet werden. Aufbauend auf den vorherigen Arbeitsschritten soll abschließend ein Konzept für den Aufbau eines räumlich und fachlich qualifizierten Beobachtungs- und Frühwarnsystems zu invasiven und potenziell invasiven Arten entwickelt werden.

Auftragnehmer:

Österreichisches Umweltbundesamt, Wien
mit Partnern aus Deutschland und Österreich

Ergebnisse:

BfN-Skripten 275: Ausbreitungspotenzial ausgewählter neophytischer Gefäßpflanzen unter Klimawandel in Deutschland und Österreich [11,0 MB]

BfN-Skripten 279: Gebietsfremde Fische in Deutschland und Österreich und mögliche Auswirkungen des Klimawandels [13,7 MB]

BfN-Skripten 285: Schwarze Liste invasiver Arten: Kriteriensystem und Schwarze Listen invasiver Fische für Deutschland und für Österreich[6,4 MB]

BfN-Skripten 352:Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertung gebietsfremder Gefäßpflanzen [pdf 2,2 MB]

BfN-Skripten 401:Methodik der naturschutzfachlichen Invasivitätsbewertung für gebietsfremde Arten, Version 1.3 [2,6 MB]
Neobiota.de:Bewertung

Grundlagen für die Entwicklung einer nationalen Strategie gegen invasive gebietsfremde Arten

FKZ: 803 11 221
Laufzeit: 2003-2005

Ziel: Gebietsfremde invasive Arten sind weltweit der zweitwichtigste Faktor für den Rückgang der biologischen Vielfalt. In Artikel 8(h) des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD) verpflichten sich die Vertragstaaten, die Einbringung gebietsfremder Arten, welche Ökosysteme, Lebensräume oder Arten gefährden, zu verhindern, diese Arten zu kontrollieren oder zu beseitigen. Hauptschwierigkeiten für eine vollständige Umsetzung des Artikels 8(h) sind unzureichende Maßnahmen, um eine unbeabsichtigte Einführung zu verhindern, Inkonsistenz der Regelungen zwischen den relevanten Umweltsektoren, mangelnder Informationsaustausch und ungenügende Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten, ungenügende regulatorische und technische Instrumente sowie ungenügende Kapazitäten in der Forschung, für Risikoanalyse und Monitoring.

Zur Behebung dieser Inkonsistenzen sollen im Rahmen einer nationalen Strategie Lösungen vorgelegt werden. Hierzu sollen im Vorhaben die Ergebnisse der abgeschlossenen F+E-Vorhaben des UBA und BfN sowie weitere vorliegende nationale und internationale Erkenntnisse gebündelt und entsprechend aufbereitet werden.

Auftragnehmer:

Georg-August-Universität Göttingen, Zentrum für Naturschutz, Forschungsstelle Naturschutzpolitik

Ergebnisse:

BfN-Skripten 213:Grundlagen für die Entwicklung einer nationalen Strategie gegen invasive gebietsfremde Arten [pdf 3,9 MB]

Internet-Handbuch zum Erkennen und Bekämpfen invasiver Pflanzenarten

FKZ: 802 82 200
Laufzeit: 2002-2003

Ziel: In Beschluss V/8 Nr. 1 des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD) wird jedem Mitgliedsstaat empfohlen, Übersichten über gebietsfremde Arten und deren Management bereitzustellen. Auf der 6. Sitzung des "Subsidiary Body on Scientific, Technical and Technological Advice" (SBSTTA) des Übereinkommens im März 2001 wurden diese Forderungen bestärkt. Zusätzlich fordern Leitprinzipen der CBD, den zwischenstaatlichen Informationsaustausch zu Vorkommen, Möglichkeiten und Methoden der Bekämpfung zu ermöglichen. 

Im Vorhaben sollen unter Berücksichtigung dieser Vorgaben Handlungsempfehlungen zur Beobachtung und eventuellen Bekämpfung für ca. 30 problematische Pflanzenarten erarbeitet werden.  Die Arten-Portraits sollen im Rahmen eines Internet-Handbuchs online gestellt werden.

Auftragnehmer:

Technische Universität Berlin, Institut für Ökologie, Fachgebiet Ökosystemkunde/Pflanzenökologie